Die SPD Fraktion im Rat hat zur Bekämpfung des Leerstandes in der Celler City beantragt, dass der Oberbürgermeister sowie der Kämmerer Gespräche mit Besitzern entsprechender Immobilien mit dem Ziel des Ankaufs der Immobilien zu führen. Ziel dieser Gespräche soll sein, die schließlich angekauften Immobilien an Gewerbetreibende des Handels und des Handwerks zu wirtschaftlich moderaten Konditionen zu vermieten oder zu verpachten.

Patrick Brammer, SPD-Fraktionsvorsitzender hierzu: „Die Auswirkungen der allgemeinen Krise von Innenstädten, verstärkt durch die Coronakrise, wird die Stadt Celle dazu zwingen, Innenstadtentwicklungspolitik neu zu definieren und neu zu organisieren. Dieser Veränderungsprozess eröffnet aber auch Chancen. Ein großes Problem im Innenstadtbereich der Stadt Celle äußert sich im Leerstand gewerblichen Flächen. Dieser Leerstand begründet sich insbesondere durch zu hohe Miet- und Pachtforderungen der Vermieter und Verpächter. Um Bewegung in diesen Prozess zu bringen, schlagen wir vor, mit Eigentümern von Leerstandsimmobilien Kontakt aufzunehmen und den Versuch zu unternehmen, die entsprechenden Immobilien von Seiten der Stadt zu erwerben.“

Joachim Schulze, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion weiter: „Um wieder mehr Leben in den Bestand zu bekommen, hat die Stadt damit die Möglichkeit, Einzelhändlern und Gewerbetreibenden zu einem wirtschaftlich zumutbaren Mietzins oder Pachtzins, die Gewerbe- oder Verkaufsfläche zu überlassen. Nach der Krise hätten dann kreative Köpfe die Möglichkeit, im Bereich Einzelhandel, Dienstleistung und Handwerk mit moderaten Mieten und Pachten neu anzufangen. Die Stadt lenkt den Prozess und die Wiederbelebung von Handel- und Handwerk hätte in unserer Innenstadt wieder eine Perspektive. Dieses wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.“

Hinsichtlich der Finanzierung der Ankäufe macht Schulze deutlich, „dass der Ankauf der Immobilien durch einen Teilverkauf städtischer Aktiendepotbestände gewährleistet wird: Es handelt sich hier also nicht um einen Verkauf von „Tafelsilber“, sondern vielmehr um eine Umschichtung von Vermögen.“

„Die Stadt sollte grundsätzlich kein Immobilienmakler sein. Krisenzeiten erfordern aber unorthodoxe Maßnahmen. Die Zeiten, in denen nichts getan wird und in denen man sich seinem Schicksal einfach ergibt, sollten vorbei sein. Mindestens das sollte man aus der Corona-Krise gelernt haben.“, begründet Brammer den Antrag.

„Dass die Maßnahme durch unseren Oberbürgermeister und Kämmerer gut gemanagt werden wird, steht für uns außer Frage.“, so Brammer abschließend.